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Dabei ist es im Prinzip ganz einfach die Unterschiede darzustellen. Rauchmelder sagen in ihrem Namen eigentlich schon aus, wie sie funktionieren. Genauer lautet der Begriff eigentlich Rauchwarnmelder.
Diese registrieren entstehenden Rauch bei einem Brand und warnen nicht auf eine Hitzeentwicklung oder ein Ausbrechen des Feuers, sondern reagieren einfach nur auf den Rauch, der bei einem Brand nun einmal entsteht.
Je nach Einstellung variiert dabei die Sensibilität für die Rauchmenge. In Deutschland zugelassene Rauchwarnmelder reagieren dabei schon sehr frühzeitig auf entstehende Brände und so können viele Menschenleben gerettet werden.
Hitzemelder – im Handel oft auch Wärmewarnmelder genannt – hingegen reagieren auf entstehende Temperaturdifferenzen im Raum. Steigt die Temperatur stark an – wie es bei einem Brand der Fall ist – dann schlägt der Hitzemelder Alarm. Hitzemelder fallen also nicht in die Kategorie der Rauchwarnmelder, da sie auf Wärme und nicht auf Brandrauch reagieren.
Rauchwarnmelder reagieren oft schneller
Da es keinen Brand gibt, der keine Rauchentwicklung hat, ist der Rauchwarnmelder in vielen Fällen besser geeignet. Denn er reagiert frühzeitiger (auf den Rauch) und kann so schneller auf den Brand reagieren. In Küchen oder in Badezimmern ist er deswegen nicht geeignet, weil Fehlalarme durch eindringenden Wasserdampf leicht ausgelöst werden kann. Hier könnte man tatsächlich über die Anbringung eines Hitzemelders nachdenken.
Aber schauen wir uns einmal die verschiedenen Funktionsweisen von Rauchmeldern an. Denn auch in ihrer Technologie unterscheiden sie sich im Prinzip in drei verschiedene verbreitete Erkennungssysteme.
Rauchwarnmelder-Technologien
- optische Rauchmelder
- Ionisationsrauchmelder (in Deutschland nicht erlaubt)
Brandmelder durch Wärmedetektion
- Wärmewarnmelder (keine Rauchdetektion)
Die optischen Rauchmelder – Die weitverbreiteten
Die optischen Rauchmelder, wie im Bilder der sehr beliebte Ei650, sind die am meisten verbreiteten Modelle. Die foto-optischen Modelle arbeiten mit einer integrierten Rauchkammer und einer Infrarotdiode. Den Eingang zu dieser Rauchkammer können Sie beim Ansehen eines Rauchwarnmelders mit dieser Technik auch gut erkennen (hier oben auf dem Bild des Ei650 an den Schlitzen auf der Oberseite).
Die Funktionsweise eines (foto-)optischen Rauchwarnmelder
In der Rauchkammer ist eine Infrarotdiode angebracht. Diese Diode strahlt permanent einen Infrarotstrahl aus, der gerade durch die Kammer gestrahlt wird. In der Rauchkammer sind Sensoren (Fotozelle) angebracht, die auf ein Infrarotsignal mit einer Alarmauslösung reagieren. Im normalen Betriebszustand trifft aber dieser Infrarotstrahl nicht auf die Infrarotsensoren (vergleiche dazu meine Abbildung).
Dringt nun bei einem entstehenden Brand Rauch in die Rauchkammer ein, dann bricht die im Rauch enthaltene Menge an Rauchpartikeln ab einem gewissen Schwellwert den Infrarotstrahl und lenkt ihn um vom ursprünglichen Ziel auf die Fotozelle (Infrarotsensor). Trifft eine vom Hersteller festgelegte Lichtmenge auf die Fotozelle, dann wird der Alarm ausgelöst.
Vergleich dazu meine folgende Abbildung zur Rauchdetektion und Alarmauslösung bei einem Rauchwarnmelder mit optischer Erkennung.
So werden Fehlalarme minimiert
Viele Käufer machen sich Gedanken über Fehlalarme. Vor allem bei Rauchern ist häufig die Sorge, dass es durch die Rauchdetektion zu häufigen Fehlalarmen kommen. Dem ist aber bei guten Melder nicht so.
Bei normalem Verhalten wird durch Raucher kein Alarm ausgelöst. Denn die geringe Anzahl an Rauchpartikeln, die eventuell in die Rauchkammer eindringen, reicht nicht aus um genug Licht auf die Fotozelle um zu lenken und den Alarm auszulösen. Denn der Schwellwert festgelegt, dass tatsächlich einiges an Brandrauch eindringen muss.
Was bedeutet Verschmutzungskompensation?
Beim Kauf eines Rauchwarnmelders mit Foto-optischer Technologie werden sie immer wieder auf den Begriff Verschmutzungskompensation stoßen. Aber was bedeutet das eigentlich?
Nun, dieser Begriff beschreibt die Tatsache, dass natürlich in mehreren Jahren Schmutz und Staub in die Rauchkammer des Rauchwarnmelders eindringt.
Dies können Sie auch bei noch so hoher Reinlichkeit nicht verhindern, da Staub nun mal immer in der Luft vorhanden ist. Dieser Staub setzt sich in der Rauchkammer nieder und könnte bei einer fehlenden Verschmutzungskompensation zu Fehlauslösungen des optischen Mechanismus führen.
Gute Rauchwarnmelder haben daher eine sogenannte Verschmutzungskompensation eingebaut, die den Schwellwert für die Auslösung des Alarms beim Brechen des Infrarotststrahls an den aktuellen Verschmutzungsgrad anpasst.
Warum nach 10 Jahren Schluss ist
Der sparsame Schwabe beispielsweise könnte durchaus auf den Gedanken kommen auch nach zehn Jahren einfach eine neue Batterie einzusetzen und den Rauchwarnmelder weiter zu nutzen. Der ist ja noch gut. Jeder kennt diese Aussage. Das Problem dabei ist, das natürlich nach zehn Jahren der Rauchwarnmelder in der Kammer relativ verschmutzt sein kann und eine zuverlässige Alarmauslösung in den nächsten zehn Jahren unter Umständen nicht mehr gegeben ist.
Die Ionisations-Rauchwarnmelder – in Deutschland nicht zugelassen
Nur der Vollständigkeit halber will ich auf die Ionisations-Rauchwarnmelder eingehen. Denn diese sind in Deutschland nicht zugelassen. Sie reagieren zwar sehr empfindlich auch auf kleinere Rauchpartikel, beinhalten aber minimale Mengen von radioaktivem Material. Deshalb hat man in Deutschland entschieden diese Melder nichts zu erlauben. In einigen wenigen europäischen Ländern, wie z.B. in Großbritannien, werden diese aber auch eingesetzt.
Besonders gut geeignet sind Ionisationsmelder bei der Detektion von sehr kleinen Rauchpartikeln. Diese entstehen bei lodernden und sich schnell entwickelnden Bränden. Dazu gehört beispielsweise der typische Fettbrand in der Pfanne auf dem Herd oder Flüssigkeitsbrände.
Falls Dich die Details zur Funktionsweise dieses Typs von Melder trotzdem interessieren, dann kannst Du hier beim Bundesamt für Strahlenschutz alle Details dazu lesen.
Wärmewarnmelder (Hitzemelder)
Dieser Melder-Typ spricht nur auf Hitze an. Rauch wird nicht detektiert. Die sehr schnell reagierenden Temperaturfühler in diesen Wärmewarnmeldern lösen meist den Alarm aus, wenn ein Schwellenwert von 58 °C erreicht ist. Es mag den ein oder anderen Melder geben, der auf eine andere Temperatur eingestellt ist. Die mir bekannten reagieren aber bei diesem Wert.
Warum diese Melder installieren?
Stellt sich die Frage warum man einen Wärmewarnmelder installieren sollte in der eigenen Wohnung oder im Haus. Die Rauchwarnmelder sind in der Regel günstiger und in den Landesbauordnungen vorgeschrieben. Was spricht also für einen Hitzemelder?
Für mich sind diese Modelle eine ideale Ergänzung in den Räumen, wo viel Dampf- oder Staub entsteht. Hierzu gehört der Wasserdampf beim Kochen in der Küche oder beim Duschen bzw. Baden im Badezimmer. Auch in einer Garage kann ein solcher Hitzemelder Sinn machen. Wenn hier handwerklich gearbeitet wird und zum Beispiel beim Sägen Dampf mit Sägespänen entsteht. Das kann auch zu einem Fehlalarm führen.
Auch diese Räume sollte man absichern. Zumindest ist das meiner Meinung. Während man im Bad aufgrund des niedrigen Brandrisikos darauf verzichten kann (sehen auch die Landesbauordnungen so vor), würde ich in der Küche einen Melder installieren. Denn viele Brände entstehen durch defekte Haushaltsgeräte und nicht ausgestellte Herdplatten. Hier stehen nun mal die meisten Geräte in der Küche. Vergleich dazu meine Abbildung der Brandursachen in Deutschland lt. Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS).
Was ich in der Küche für einen Melder empfehle?
In meinem Artikel über küchentauglicher Rauchmelder habe ich dazu schon ausführlich Stellung genommen. Deshalb hier nur so viel: es gibt grundsätzlich 2 Alternativen für die Küche.
- Küchentaugliche Rauchwarnmelder (eigentlich eine Mogelpackung)
- Wärmemelder (die bessere Wahl, aber teurer)
Küchentaugliche Rauchwarnmelder – gibts das eigentlich wirklich?
Warum ist ein küchentauglicher Rauchwarnmelder eine Mogelpackung? Nun das ist vielleicht etwas offensiv formuliert, aber eigentlich sind sie weder intelligent noch lösen sie das Problem wirklich. Unter einem küchentauglichen Rauchwarnmelder wird ein Melder verstanden, den man durch einen Knopf oder Taste für einen bestimmten Zeitraum deaktivieren kann. Meist sind das 10 Minuten.
Wenn ich allerdings etwas auf dem Herd stehen habe, dann dauert das auch mal länger als 10 Minuten. Was dann, wenn ich gerade im Wohnzimmer auf der Couch sitze. Genau dann geht natürlich der Alarm los. Während ich natürlich weiß das es kein Problem ist, ist das für meine Nachbarn durchaus ein Problem. Denn sie könnten annehmen, dass es bei mir brennt. Außerdem muss man beim Kochen jedesmal dran denken und den Melder vorübergehend Stumm-schalten. Das nervt im Alltag.
Deshalb sind Wärmewarnmelder in der Küche für mich die bessere Alternative. Es gibt keine Fehlalarme und 58 °C werden wohl an der Decke kaum erreicht werden. Außer es brennt.
Mein Fazit
In Privathaushalten haben sich die optischen Rauchwarnmelder komplett durchgesetzt. Eher seltener findet man dazu Wärmewarnmelder in Küche und/oder Bad. Manchmal bei Häusern auch in der Garage. Sie können sehr schnell Brandrauch erkennen und warnen zuverlässig.
Ich persönlich würde in jedem Raum vom Haus – oder der Wohung – einen Melder installieren. Denn die kleinen Lebensretter kosten im Handel um die 20 € (zumindest wenn man Qualität will) und das sollte ein das Ganze wert sein. Ich selber habe auch in der Küche einen Wärmewarnmelder installiert, weil das Brandrisiko hier besonders hoch ist.
Warum in den Landesbauordnungen das nicht vorgeschrieben ist bleibt mir ein Rätsel. Immerhin entstehen laut Brandursachenstatistik 31 % der Brände durch defekte Haushalts-und Elektrogeräte. Bei mir stehen die meisten davon in der Küche.
Quellen
- Zu Ionisations-Meldern: Bundesamt für Strahlenschutz
- Abbildung der Brandursachen in Deutschland lt. Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS).
Hallo, ich finde Teil 2 dieses Artikels leider nicht. Gab es überhaupt hierzu einen? Wäre sehr schön, wenn jmd. diesen verlinken könnte, da mich interessiert, welche Verfahrensweise am besten ist – fotooptisch oder thermo-optisch. Vielen Dank.