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Wie Sie gute Rauchwarnmelder erkennen – Eine Anleitung

Letzte Aktualisierung am von Alexander

In allen Bundesländern in Deutschland ist die Rauchmelderpflicht inzwischen gesetzlich vorgeschrieben oder konkret geplant. In den Bauverordnungen findet sich diese Verpflichtung von Eigentümern bzw. Mietern von Neubauten und Bestandsbauten. In diesem Artikel schauen wir uns an welche Eigenschaften und Funktionen ein guter Rauchmelder haben sollte.

Rauchmelder, der alle Normen & Vorschriften erfüllt
Rauchmelder, der alle Normen & Vorschriften erfüllt

Die konkrete Umsetzung wird in den DIN Normen 14676 und DIN 14604 definiert. Dabei schreibt DIN 14604 die Eigenschaften und Funktionen von Rauchmeldern fest, die in Deutschland verkauft werden dürfen. Erfüllt ein Rauchmelder diese Norm nicht, dann darf er bei uns nicht verkauft werden.

Bereits Fälschungen im Umlauf gewesen

Leider gab es bisher aber auch schon Zwischenfälle mit gefälschten Produktzertifizierungen auch im deutschen Handel. Denn durch die Pflicht handelt es sich hier natürlich um einen Riesenmarkt, der auch zwielichtige Händler anzieht. Mehr Infos dazu hier >>

Deshalb ist es wichtig ein wenig Know-how zu haben, um gute Rauchmelder zu erkennen. Natürlich können Sie sich auch auf unsere Rauchmelder Tests verlassen, da wir die Modelle eingehend unter die Lupe nehmen und alle Vorteile und Nachteile detailliert aufführen.

Trotzdem wollen wir uns im folgenden einmal die Eigenschaften von guten Rauchmeldern genauer ansehen.

Alarmauslösung bei Rauchentwicklung

In der DIN 14604 werden genaue Testverfahren definiert, die ein zertifizierter Rauchmelder erfüllen muss, um zugelassen zu werden. Ist ein Rauchmelder also im deutschen Handel erhältlich und handelt es sich hier um ein seriöses Angebot, dann können Sie zu 100 % davon ausgehen, dass dieser Rauchmelder zuverlässig Brandrauch erkennt und Alarm auslöst.

Ich empfehle Ihnen aber immer zu einem Qualitätsmodell von einem der führenden Markenanbieter zugreifen. Diese Rauchmelder wurden häufig von Stiftung Warentest bereits auf Herz und Nieren geprüft unter verschärften Bedingungen (Mehr dazu in meinen Tests). Gleichzeitig haben diese teilweise die zusätzliche „Q“-Zertifizierung, die einen besonders hochwertigen Melder auszeichnen.

Die besten Rauchmelder, die ich persönlich getestet habe, finden Sie in meinem Rauchmelder Testberichten.

Hier gibt es allerdings folgende Problematiken:

Billige Chinaware auf Internetplattformen

Da es sich um einen Markt mit hohem Umsatz handelt, zieht dieser natürlich auch zwielichtige Händler an. Selbst bei kleineren Abnahmemengen ist es inzwischen relativ einfach in China sich minderwertige Rauchmelder zu bestellen. Diese können dann unter falschen Angaben vertrieben werden. Vor einigen Jahren machte ein Fall Furore, wo Händler mit krimineller Energie Markenrauchmelder in China 1 zu 1 kopieren ließen und hier im großen Stil auch an große Handelsketten vertrieben haben.

Seien Sie sich also nicht immer hundertprozentig sicher. Gerade bei kleinen Händlern, die nicht mal einen eigenen Shop brauchen, um über Auktionsplattformen beispielsweise ihre Produkte zu vertreiben, dass es sich immer um Originale handelt. Gerade wenn die Preise sehr niedrig sind sollte man hier aufpassen.

Ich persönlich bin ohnehin kein Fan von 5 Euro Rauchmeldern, da ich mein Leben ungern in die Hand vom „billigsten Schrott dem man für Geld kaufen kann“ legen will. Wem seine Familie keine 20 € pro Rauchmelder wert ist, der sollte sich vielleicht einmal über seine persönliche Einstellung Gedanken machen.

Alex Tipps:
Ich empfehle Ihnen aber immer zu einem Qualitätsmodell von einem der führenden Markenanbieter zugreifen. Diese Rauchmelder wurden häufig von Stiftung Warentest bereits auf Herz und Nieren geprüft unter verschärften Bedingungen (Mehr dazu in meinen Tests). Gleichzeitig haben diese teilweise die zusätzliche „Q“-Zertifizierung, die einen besonders hochwertigen Melder auszeichnen.

Hier kann man einfach sicher sein, dass der Rauchmelder auch nach drei Jahren noch einen Brandrauch zuverlässig detektiert.

Ein anderes Problem sind übrigens die minderwertigen Batterien, die leider oft in Billlig-Rauchmeldern verbaut werden. Auf diesem Punkt komme ich unter dem folgenden Abschnitt Qualität und Lebensdauer der Batterie noch mal zu sprechen. Oft zahlt man für diese Billigmodelle im Nachhinein deutlich mehr.

Qualität und Lebensdauer der Batterie

9V-Lithiumbatterie
9V-Lithiumbatterie – gute Batterie von Jeising

Ein häufiges Problem bei Billigmeldern ist die qualitativ minderwertige Batterie. Gepaart mit kurzen Garantiezeiten sind diese Melder zwar günstig, aber es fallen oft die Batterien bereits nach ein bis zwei Jahren aus. Bei nicht austauschbarer Batterie kann man diese Modelle dann direkt wegschmeißen.

Bei austauschbarer Batterie muss man in der Regel eine 9V Block kaufen, der schnell auch mit 5-7 Euro zu Buche schlägt. Dieser hält allerdings dann auch keine 10-Jahre. Wenn Sie sich das einmal durchrechnen, dann werden Sie schnell feststellen das sich 8,95 € Rauchmelder nicht lohnen – auf lange Sicht. Denn ein Qualitäts-Rauchmelder mit einer langen Garantiezeit, teilweise über die komplette Lebensdauer von zehn Jahren, kostet im Schnitt um die 20 €.

Bei sehr guten Rauchmeldern, wie dem Jeising GS 506, sind auch hochwertige Lithiumbatterien (siehe Foto) eingebaut.

Batteriewechsel ist nervig und teuer

Hier können Sie sicher sein nicht alle ein bis zwei Jahre von einem nervigen Piepsen (natürlich meistens in der Nacht) darauf hingewiesen zu werden, dass die Batterie eines Rauchmelders mal wieder leer ist. Glauben Sie mir eins: das machen Sie ein bis zweimal mit und dann reißen sie alle ihre Billigmelder von der Decke und kaufen sich Gute. Das kann ich ihn aufgrund der häufigen Rückmeldung in meinem Blog garantieren! Wenn Sie natürlich zu der Art Mensch gehören, die gerne nachts aus dem Schlaf gerissen werden weil einer ihrer 4-5 Rauchmelder gerade mal wieder eine neue Batterie benötigt, dann nur zu. Geld sparen sie langfristig damit keines!

Hinweis: Natürlich können Sie auch mit einem Billigmodell einmal Glück haben. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen dass ein oder zwei Modelle hier über eine Lebensdauer von zehn Jahre halten, aber ich würde persönlich nicht darauf wetten!

Alex Empfehlung: ich empfehle immer Rauchmelder mit 10-Jahres Lithium-Langzeitbatterie zu kaufen. Und gleichzeitig darauf zu achten das die Garantiezeit mindestens fünf Jahre ist. Dann ist man relativ sicher, dass der Hersteller auf seine eigenen Produkte vertraut. Sollte dann doch einmal eine Langzeitbatterie ausfallen, dann bekommen Sie problemlos den Rauchmelder umgetauscht.

Garantie auf den Rauchwarnmelder

Während Billigmodelle meist nur die gesetzliche Gewährleistung mitbringen, so kann es bei einem Qualitätsmodell durchaus einmal fünf Jahre sein. Der Ei Electronics Ei650 zum Beispiel hat eine 5-Jahres-Garantie, übrigens auch auf die Batterie.

Rauchmelder die nur geringe Garantielaufzeiten haben sind mir persönlich immer suspekt. Bei den foto-optischen Rauchmeldern handelt es sich um ganz einfache Geräte. Vertraut ein Hersteller hier nicht auf sein Produkt und gibt nur ein bis zwei Jahre Garantie, dann habe ich so meine Zweifel an der Batterie-Lebenslaufzeit. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, aber für mich gibt es keinen rationalen Grund warum ein Hersteller beispielsweise keine 5 Jahres-Garantie geben sollte, wenn er sein Produkt auf Herz und Nieren getestet hat und auf sein Produkt vertraut.

Alex Empfehlung: ich würde immer zu einem Modell raten, dass eine Garantielaufzeit von mindestens 3 Jahren hat. Hierbei handelt es sich natürlich immer um Qualitäts-Rauchmelder von Markenanbietern. Schauen Sie einfach mal in meinen Rauchmelder Tests vorbei. Ich habe bei jedem von mir getesteten Modell natürlich auch die Garantielaufzeiten für Sie übersichtlich dargestellt. So kann es zu keinen Überraschungen kommen.

Einhaltung von Normen und zusätzliche Zertifizierungen

Oft werben Anbieter von Billlig-Rauchmeldern mit einer Zertifizierung nach DIN 14604. Teilweise sogar mit der CE-Kennzeichnung. Das ist in meinen Augen ziemliche Irreführung. Das werben mit Selbstverständlichkeiten ist meiner Wissens nach auch wettbewerbsrechtlich nicht zulässig. Denn für den Vertrieb und Verkauf von Rauchwarnmeldern in Deutschland ist eine Zertifizierung nach DIN EN 14604 zwingend vorgeschrieben. Ein Modell das diese Zertifizierung nicht hat, darf bei uns nicht legal verkauft werden. Das macht unmittelbar klar, dass es sich bei dieser Eigenschaft um keinen Vorteil handelt, sondern einfach um eine gesetzlich vorgeschriebene Tatsache.

Jeder fünf Euro Rauchmelder vom „Grabbeltisch“ hat in Deutschland (hoffentlich) die Zertifizierung nach DIN EN 14604. Die Ausnahmen die ich oben angesprochen habe sind, neben der viel besseren Qualität und Haltbarkeit, ein Grund dafür, warum ich trotzdem zu Qualität von Markenanbietern tendiere.

Auch das eigene Modell mit der CE Kennzeichnung zu bewerben ist lächerlich. Eine CE Kennzeichnung wird vom Hersteller einfach auf die Verpackung gedruckt, da sich auch um eine Pflichtangabe handelt. Hier handelt es sich nicht um das Ergebnis einer externen Prüfung, sondern um das Statement des Herstellers, dass er alle gesetzlichen Vorschriften erfüllt und einhält. Geprüft wird das erst einmal nicht. Deshalb kann das jeder Hersteller auf seine Verpackung drucken und die Aussagekraft für die Qualität eines Rauchwarnmelders ist natürlich erst mal nicht gegeben.

Prüfstellen VdS, TÜV und Kriwan Testzentrum

Sowohl die VdS Schadenverhütung GmbH, der TÜV, als auch das Kriwan Testzentrum sind legitimiert Rauchwarnmelder auf die Einhaltung der DIN EN 14604 zu prüfen und dies zu zertifizieren. Die Hersteller reichen dafür ihre Modelle ein und zahlen für diese Dienstleistung. Dafür bekommen Sie die entsprechende Zertifizierung, um ihre Melder verkaufen zu dürfen.

Zusätzliche Zertifizierungen

Vor allem das Qualitätslabel „Q“ ist hier zu nennen. Das Prüfverfahren für diese Zertifizierung ist noch einmal um einiges härter als die Zertifizierung nach DIN EN 14604. Rauchwarnmelder die „Q“ zertifiziert sind, sind also noch einmal deutlich hochwertiger als die anderen Modelle.

Durchgeführt werden diese Prüfungen ebenfalls von der VdS, dem TÜV oder dem Kriwan Testzentrum.

Mein Fazit

Rauchwarnmelder sind günstig! Ein Topmodell, wie zum Beispiel den Ei650, bekommt man bereits für gute 20 € im Handel. Billig-Rauchmelder fangen meist um die 8-9 Euro an. Ein Durchschnittshaushalt in Deutschland braucht geschätzt 4 Rauchmelder: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Flur zum Ausgang. Dazu noch ein Arbeitszimmer oder Kinderzimmer.

Wir reden also von einem Preisunterschied von ca. 40 €. Während wir für alle möglichen Dinge des täglichen Lebens ohne mit der Wimper zu zucken 40 € ausgeben, so machen viele bei Rauchmeldern ein Riesentheater. Ich werde es nie verstehen, dass man für seine Sicherheit nicht ein paar Euro mehr ausgibt und dafür ruhiger schlafen kann.

Außerdem hatt es einen ganz praktischen Aspekt: so viele E-Mails habe ich im Laufe der letzten zwei Jahre bekommen, die mir berichten, dass ihr Rauchmelder bereits nach ein bis zwei Jahren ausgefallen sind. Wie gesetzlich vorgeschrieben signalisieren diese Modelle dann durch einen moderaten Piepton, dass ihre Batterie dem Ende zugeht. Es ist eine Riesenspaß wenn man nachts durch seine Rauchmelder aufgeweckt wird. Da man ja 4-5 hat, kommt dies dann schon mal öfters vor. Ersatzbatterien bekommt man auch nicht gerade günstig und am Ende zahlt man drauf.

Denn Topmodelle halten zehn Jahre durch und benötigen keinen Austausch. Ich sehe hier keine Ersparnis, sondern nur Frust und Ärger, wenn man zu den Billigmodellen greift.

Meine Empfehlung:
Achten Sie auf tatsächliche Qualitätsindikatoren, wie Q-Zertifizierung, TÜV, Kriwan und lange Garantielaufzeiten! Und geben Sie lieber ein paar Euro mehr aus und ärgern Sie sich nicht später über ihre Billigmodelle.

Sehr gute Rauchmelder, die ich selber getestet habe, finden Sie in meinen Testberichten.

Über Eure Anmerkungen und Kommentare freue ich mich.

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Alexander

Seit vielen Jahren schreibe ich auf meinem Blog Rauchmelder-Guide.de über die besten Rauchmelder und was beim Umgang zu beachten ist. Ich habe mir die Testsieger bei unabhängigen Testmagazinen gekauft und genau geprüft. Außerdem viele weitere Rauchwarnmelder, die ich über die Jahre in meinen Testberichten getestet habe. Die besten haben es dann auf meinen Blog geschafft. Viele nicht. Seit längerem befasse ich mich intensiv mit Rauchmeldern, Gasmeldern und weiteren Warnmeldern. Von der Montage, über bekannte Probleme, bis hin zu den besten Modellen findest Du alles auf meinem Blog. Schau Dich einfach um. Wenn Du mehr über mich erfahren willst, dann schau auf meiner Über mich Seite rein.

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Ein Kommentar

  1. Meinen Dank für die Tipps zum Rauchmelder! Wir arbeiten in unserem Büro eben ein Brandschutzkonzept aus und die Tipps dazu wären uns sehr hilfreich. Investiert haben wir in die Feuerlöscher, die Rauchmelder sind aber für ein Rechenzentrum dringend notwendig. Vielen Dank für die Tipps!

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